Schlieben


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25px Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Schlieben (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Schlieben
51.71666666666713.38305555555689Koordinaten: 51° 43′ N, 13° 23′ O{{#coordinates:51,716666666667|13,383055555556|primary
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Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Elbe-Elster
Amt: Schlieben
Höhe: 89 m ü. NHN
Fläche: 78,64 km²
Einwohner: 2511 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-BB">Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2014 (XLS-Datei; 83 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner je km²
Postleitzahl: 04936
Vorwahl: 035361
Kfz-Kennzeichen: EE, FI, LIB
Gemeindeschlüssel: 12 0 62 445
Stadtgliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Herzberger Straße 7
04936 Schlieben
Webpräsenz: www.schlieben.com
Bürgermeisterin: Cornelia Schülzchen (CDU)
Lage der Stadt Schlieben im Landkreis Elbe-Elster

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Schlieben von Süden, rechts das Amtshaus

Schlieben ist die älteste Stadt im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg und Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtes. Die Stadt blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück.

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt Schlieben liegt im Süden Brandenburgs, nahe der Grenze zu Sachsen und Sachsen-Anhalt und etwa 90 km südlich von Berlin. Durch die Stadt verläuft die B 87. Schlieben ist gekennzeichnet durch seine weitreichenden Felder im ausgeprägten Tiefland mit einigen Erhebungen. Südöstlich von Schlieben befindet sich der Übergang zwischen Elbe-Elster-Land und Niederlausitz. Die Landstraße nach Dahme führt über die südlichen Auszüge des niederen Fläming im nördlichen Stadtgebiet.

Stadtgliederung

Geschichte

Eine Schenkung Kaiser Ottos I. von 956 an das Moritzkloster in Magdeburg, die sich auch auf Schlieben beziehen könnte, wird vielfach als älteste Nachricht zur Ortsgeschichte Schliebens angesehen. Erstmals erwähnt wird Schlieben in einer Urkunde vom 5. Juni 973, in der Kaiser Otto II. die Schenkung von 956 über Honigzehnt "in provinciis ... Zliuuini, Lusice" bestätigt. 1181 testiert ein Gumbertus de Zliv.<ref>Vgl. Lehmann 2006 S. 17 und 42 mit den dortigen Regesten zu Schliebener Urkunden bis 1300</ref> Um 1200 erbauten Zisterziensermönche die Martinskapelle. Priester Waldvogel wirkt 1228 als erster Geistlicher in Schlieben. Wahrscheinlich im 13. oder 14. Jh. erfolgte der Bau der Kirche St. Martin. Ebenfalls im 14. Jh. datiert der Bau des Schlosses und der Kirche in Lebusa.

Im Jahre 1425 wurde Schlieben Schlossdorf und besaß eine Schäferei. 1510 wurden erstmals Weinkeller erwähnt. Martin Luther besuchte 1529/30 Schlieben. Im Jahre 1606 erhielt Schlieben Stadtrecht. 1631 wurde die Stadt durch Truppen des Kaisers Ferdinand II. zerstört. Die Pest rottete 1634 ganze Familien aus. Im Jahre 1637 wurde Schlieben durch schwedische Truppen zerstört. 1672 waren nach Schlieben eingepfarrt: Berga, Naundorf, Werchluga (heute Wehrhain), Frankenhain und die zwei Filialen Oelsig und Krassig.

Im Jahre 1778 entstand das Amtsgerichtsgebäude in Schlieben.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde in Berga ein Außenlager des KZ Buchenwald errichtet, in dem 2.000 Häftlinge zu Zwangsarbeit in der Munitionsfabrik HASAG eingesetzt wurden (siehe dazu Außenlager Schlieben). Die Toten des Lagers ruhen auf dem Friedhof Am Langen Berg in Schlieben. An sie erinnert dort ein 1952 errichtetes Denkmal.

Nach der Wiedervereinigung wurde 1991 der Weinanbau in Schlieben wiederbelebt. 1992 entstand im Zuge der Ämterbildung in Brandenburg das Amt Schlieben.

Eingemeindungen

Die ehemals selbständigen Orte Frankenhain, Jagsal, Oelsig, Wehrhain und Werchau wurden am 1. November 2001 eingemeindet.<ref name="Amtsblatt"/> Krassig gehört bereits seit dem 1. Januar 1957 zu Schlieben.<ref>Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt</ref>

Bevölkerungsentwicklung

Datei:Bevölkerungsentwicklung Schlieben.pdf
Bevölkerungsentwicklung in den heutigen Grenzen
Stadt Schlieben:
Bevölkerungsentwicklung in den heutigen Grenzen
<ref>2013</ref>
Jahr Einwohner
1875 3374
1890 3196
1925 2778
1933 2802
1939 2686
1946 4427
1950 4496
1964 3966
1971 3974
1981 3620
Jahr Einwohner
1985 3562
1989 3472
1990 3403
1991 3351
1992 3327
1993 3294
1994 3258
1995 3242
1996 3222
1997 3272
Jahr Einwohner
1998 3279
1999 3207
2000 3188
2001 3102
2002 3069
2003 3032
2004 2993
2005 2930
2006 2807
2007 2775
Jahr Einwohner
2008 2734
2009 2695
2010 2665
2011 2609
2012 2588
2013 2564

Die Quellen der Daten, die Grundlage der Darstellungen sind, finden sich detailliert in den Wikimedia Commons<ref>Population Projection Brandenburg at Wikimedia Commons</ref>.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung von Schlieben besteht aus 16 Stadtverordneten.

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)

Städtepartnerschaft

Partnerstädte von Schlieben sind die schwedische Stadt Ljusdal und die westfälische Stadt Borgentreich.

Kulturelles Leben und regelmäßige Veranstaltungen

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Schlieben stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Einzelnachweise

<references> <ref name="Amtsblatt">Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 7. September 2001 Bildung einer neuen Stadt Schlieben. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 44, Potsdam, den 30. Oktober 2001, S.694/5 PDF</ref>

</references>

Literatur

  • Lehmann, Hans-Dieter: Die Geschichte des Schliebener Landes. Ein heimatkundliches Lesebuch. Herzberg 2006
  • Krieg, Reinhold: Chronik der Stadt Schlieben. Ein Beitrag zur Heimatkunde. Schlieben 1897 (Digitalisat)

Weblinks

Commons Commons: Schlieben – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien