Schweden


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25px Dieser Artikel behandelt den Staat. Zum Volk siehe Schweden (Volk).
Konungariket Sverige
Königreich Schweden
Flagge Wappen
Amtssprache Schwedisch
regional: Finnisch, Meänkieli, Samisch

anerkannte Minderheitensprachen: Jiddisch, Romani, Svenskt teckenspråk<ref>einzufügen.

Hauptenergiequellen

Datei:Electricity generation in Sweden.svg
Stromerzeugung nach Energieträgern

Elektrische Energie wird in Schweden vor allem durch Wasserkraft und Kernenergie produziert: im Jahr 2001 stammten 50,8 % aus Wasserkraftwerken an den großen Flüssen (Luleälv, Indalsälv, Umeälv und Ångermanälv) im Norden des Landes und etwa 43 % aus Kernkraftwerken. Nur ungefähr 4 % der Stromproduktion stammt aus fossilen Energieträgern. Auch am Primärenergieverbrauch hat die Wasserkraft einen erheblich Anteil: 2011 lieferte sie rund 15 %. Unter den Mitgliedstaaten der Europäischen Union trägt Schwedens Wasserkraft am meisten zur Versorgung aus erneuerbaren Energiequellen bei: Im Jahre 2011 wurden 66 TWh erzeugt – das entspricht mehr als 20 % der insgesamt in den EU-Ländern erzeugten Energie aus Wasserkraft.<ref>Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Erneuerbare Energien in Zahlen. Nationale und internationale Entwicklung. Berlin 2013</ref>

2015 kündigte die Regierung an, vollständig aus der Nutzung fossiler Energieträger aussteigen zu wollen, um die Energiewende sowie den Klimaschutz voranzubringen. Zugleich sollen erneuerbare Energien, Energieeffizienzmaßnahmen, Speicher und nachhaltige Verkehrslösungen stärker gefördert werden.<ref>Sweden Boosts Renewables to Become First Fossil-Fuel-Free Nation. In: Bloomberg, 16. September 2015. Abgerufen am 26. November 2015.</ref>

Atomausstieg

Hauptartikel: Atomausstieg

Nach der partiellen Kernschmelze in Three Mile Island in den USA (1979) wurde in Schweden eine Volksabstimmung gegen Kernenergie erfolgreich durchgeführt. Das hatte zur Folge, dass das Parlament 1980 entschied, keine weiteren Kernkraftwerke mehr zu bauen und die zwölf vorhandenen bis 2010 abzuschalten.

Dieser Ausstiegsplan wurde nur teilweise vollzogen. 1997 nahm der Schwedische Reichstag die Vorlage über „eine nachhaltige Energieversorgung“ an. Diese bestimmte unter anderem, einen der Reaktoren am Standort Barsebäck vor dem 1. Juli 1998 und den zweiten vor dem 1. Juli 2001 stillzulegen, allerdings unter der Voraussetzung, dass deren Stromproduktion kompensiert werden kann. Der frühere Beschluss, alle Reaktoren bis 2010 stillzulegen, wurde aufgehoben. Barsebäck Block 1 wurde schließlich am 30. November 1999 stillgelegt, Barsebäck Block 2 am 1. Juni 2005.

Der Verzicht auf die Nutzung der Kernenergie wird in Schweden kontrovers diskutiert. Die Industrie befürchtet den Verlust einer preiswerten Stromerzeugung und damit eine Beeinträchtigung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Zudem betonen Kritiker, dass ein Verzicht auf die Kernenergienutzung ohne über ausreichende andere und verlässliche Stromerzeugungstechniken zu verfügen erhebliche negative Folgen für die schwedische Volkswirtschaft haben könne.

Die Leistung der drei noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke ist in den letzten Jahren erheblich gesteigert worden. Diese Steigerung ermöglichte die Kompensation des 2005 abgeschalteten Kernkraftwerks Barsebäck. Eine Ausnutzung von vorhandenen weiteren großen Wasserkraftpotenzialen ist nicht möglich. Der Schwedische Reichstag beschloss 1998, aus Naturschutzgründen keine weiteren Ausbauten von Gewässern zuzulassen. Per Gesetz geschützt sind die Flüsse Kalixälv, Piteälv, Torneälv und Vindelälv.

Die Betreiber von Kernkraftwerken gehen von einer Nutzungszeit der bestehenden Anlagen etwa bis zum Jahr 2050 aus. Diesbezüglich gab es 2004 einen Beschluss des Parlaments, dass ein Ausstieg „in den nächsten 30 bis 40 Jahren“ anzustreben sei. Im Januar 2008 sprach sich Jan Björklund, der Vorsitzende der liberalen Partei Schwedens, für einen Neubau von vier weiteren Reaktoren aus.<ref>World Nuclear News vom 14. Januar 2008 (englisch)</ref> Eine Umfrage ergab, dass 40 % der Schweden diesen Plänen zustimmen, wohingegen 42 % lediglich den Betrieb der derzeitigen Anlagen befürworten, nicht aber einen Neubau weiterer Anlagen.<ref>Supporters of Nuclear Energy vom 26. Juni 2008 (englisch)</ref> Am 5. Februar 2009 beschloss der Schwedische Reichstag den Neubau von zehn Reaktoren in den drei bestehenden Kraftwerken.<ref name="SPON-605678">Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatSchweden baut wieder Atomkraftwerke. In: Spiegel Online. 5. Februar 2009, abgerufen am 10. Dezember 2014.</ref>

November 2014 erklärte der Direktor des Staatskonzerns Vattenfall, Magnus Hall, alle Pläne zum Ausbau der Atomenergie in Schweden auf Eis gelegt zu haben – einer Übereinkunft der rot-grünen Regierung folgend. 2015 soll eine parlamentarische Energiekommission auf Initiative von Energieminister Ibrahim Baylan ein neues Zukunftskonzept zur Versorgung Schwedens mit nachhaltiger Energie erarbeiten.<ref>http://orf.at/#/stories/2255529/ Vattenfall legt Ausbaupläne für Atomkraft in Schweden auf Eis, ORF.at, 28. November 2014</ref> Mittelfristig sollen 3 Kernkraftwerksblöcke geschlossen werden. Vattenfall kündigte an, zwei Blöcke im Kernkraftwerk Ringhals 2018 bzw. 2020 schließen zu wollen, während EON einen Betrieb von Oskarshamn 2 gegen 2020 aufgrund wirtschaftlicher Probleme einstellen will, da sich eine notwendige Modernisierung nicht lohne.<ref>Huge nuclear reactor set to close in Sweden. In: The Local, 24. Juni 2015. Abgerufen am 12. September 2015.</ref>

Ölausstieg

Hauptartikel: Schwedischer Ölausstieg und Energiewende

Im Jahr 2006 kündigte die schwedische Regierung an bis 2020 vollständig auf Erneuerbare Energien umsteigen zu wollen, um sich von der Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu befreien. Im selben Jahr richtete der sozialdemokratische Ministerpräsident Göran Persson für diesen Zweck ein Komitee für Öl-Unabhängigkeit (Komiteeen för att bryta oljeberoendet i Sverige till år 2020) ein, das infolge konkrete Umsetzungspläne erarbeitete. Der Bericht empfiehlt bis zum Jahr 2020 folgende Ziele umzusetzen:<ref>Making Sweden an OIL-FREE Society. In: Prime Minister’s Office Commission on Oil Independence. 21. Juni 2006</ref>

Um die Ziele zu erreichen sollen bis zum Jahr 2020 mindestens 75 Prozent aller neuen Gebäude in Niedrigenergiebauweise errichtet werden. Bestehende Häuser sollen modernisiert und auf Fern bzw. Nahwärme, Biokraftstoffe oder Wärmepumpenheizungen umgerüstet werden. Im Jahr 2013 war Schweden das Land, in dem die Energiewende weltweit am weitesten vorangeschritten war.<ref>Schweden führt die Energiewende an. In: Erneuerbare Energien. Das Magazin, 28. November 2013. Abgerufen am 12. September 2015.</ref>

Dienstleistungen

Der Dienstleistungsbereich erwirtschaftet heute 70 % des BIP, was sich vor allem darauf zurückführen lässt, dass der öffentliche Sektor in den letzten Jahrzehnten so stark gewachsen ist. Dennoch steht der private Dienstleistungsbereich für mehr als zwei Drittel der Produktion.

Außenhandel

Schwedens Wirtschaft ist stark vom internationalen Handel abhängig. Die wichtigsten Exportländer sind die USA (11,9 % des Exportes im ersten Quartal 2004), Deutschland (10,2 %), Norwegen (8,3 %) und Großbritannien (7,8 %). Die wichtigsten Exportprodukte sind Maschinen (15,5 % des Exportes im ersten Quartal 2004), Elektro- und Elektronikprodukte (14,9 %) und KFZ und KFZ-Bestandteile (14,4 %). Die wichtigsten Importländer sind Deutschland (19 % des Importes im ersten Quartal 2004), Dänemark (8,8 %) und Großbritannien (8 %). Die wichtigsten Importprodukte sind Elektro- und Elektronikprodukte (16,8 % des Importes im ersten Quartal 2004), Maschinen (11,4 %) und KFZ und KFZ-Bestandteile (11,3 %).

Vergleichsweise hoch ist der Anteil ausländischer Direktinvestitionen in Schweden. Das kann darauf zurückgeführt werden, dass die schwedische Wirtschaft von einer kleinen Anzahl international tätiger Konzerne dominiert wird. Etwa 50 Konzerne kommen für zwei Drittel des schwedischen Exportes auf.

Schweden ist der zehntgrößte Rüstungsexporteur der Welt.<ref>Sveriges Radio: Schweden zehntgrößter Rüstungsexporteur 14. März 2011</ref>

Fremdenverkehr

Der Fremdenverkehr trägt mit etwa 3 % (3,3 Mrd. Euro, 2000) zu Schwedens BIP bei. Vier Fünftel der Touristen sind Inländer und nur ein Fünftel kommt aus dem Ausland. Von den Auslandstouristen kamen 1998 23 % aus Deutschland, 19 % aus Dänemark, 10 % aus Norwegen und je 9 % aus Großbritannien und den Niederlanden.

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 221,1 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 217,9 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 0,8 % des BIP.<ref name="CIA">The World Factbook</ref>
Die Staatsverschuldung betrug 2009 144,1 Mrd. US-Dollar oder 35,8 % des BIP.<ref name="CIA" />

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

  • Gesundheit:<ref name="Fischer">Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen, Daten, Fakten. Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.</ref> 9,2 % (überwiegend durch regionale Landsting-Steuern finanziert)
  • Bildung:<ref name="CIA" /> 7,1 % (2005)
  • Militär:<ref name="CIA" /> 1,5 % (2005)

Verkehr

Eisenbahn

Hauptartikel: Schienenverkehr in Schweden

Schweden besitzt ein gut ausgebautes Eisenbahnnetz, das vor allem im dichter besiedelten Süden die wichtigsten Städte miteinander verbindet. Größter Anbieter sind die Statens Järnvägar (SJ). Daneben existieren mehrere kleinere Eisenbahngesellschaften mit lokaler Bedeutung. In den letzten Jahren ist das Eisenbahnnetz aus ökonomischen Gründen verkleinert worden. Das betraf beispielsweise die Inlandsbahn nach Nordschweden. Von Bedeutung ist der Hochgeschwindigkeitsverkehr mit dem modernen SJ X2, der Stockholm, Göteborg, Malmö/Kopenhagen und mehrere kleinere Städte miteinander verbindet. Schweden ist mit Dänemark zwischen Malmö und Kopenhagen über die Öresundverbindung verbunden. Größter Logistikanbieter im Schienengüterverkehr ist die Green Cargo AB.

Straße

Schweden besitzt ein sehr gut ausgebautes Straßennetz mit einer guten Infrastruktur an Raststätten, das auf stärker frequentierten Strecken autobahnartig ausgebaut wird. Autobahnen (motorväg) verbinden hauptsächlich die drei Ballungsregionen um Stockholm, Göteborg und Malmö. Über die Öresundbrücke verläuft eine mautpflichtige Autobahn.

Siehe auch: Öresundverbindung

Weit verbreitet sind bei Fernstraßen dreispurige Straßen, wobei die mittlere Spur als Überholspur jeweils einer Richtung benutzt wird. Diese Straßen bieten, kostengünstiger als Autobahnen, erheblich mehr Sicherheit als gewöhnliche Landstraßen. Landstraßen und kleinere Wege sind in ganz Schweden oft unbefestigt. Bis 1967 herrschte in Schweden Linksverkehr. (Siehe Hauptartikel Dagen H, der 3. September 1967, an dem der Rechtsverkehr eingeführt wurde)

Überlandbus

Überlandbusse stellen ein beliebtes Verkehrsmittel dar, weil sie preisgünstig sind und ein engmaschiges Netz anbieten.

Flugverkehr

Von großer Bedeutung bei den längeren Inlandsverbindungen beispielsweise nach Nordschweden ist der Flugverkehr. Fast jede Mittel- und Großstadt verfügt über einen Verkehrsflughafen. Die größten Flughäfen sind die Flughäfen Stockholm-Arlanda, Göteborg-Landvetter, Stockholm-Skavsta sowie der Flughafen Malmö.

Schifffahrt

Als Land mit einer langen Küstenlinie und vielen natürlichen Seehäfen hat Schweden traditionell eine weit entwickelte Schifffahrt. Insbesondere die Küstenschifffahrt und die Fährverbindungen besitzen eine hohe Bedeutung. Wichtige Häfen befinden sich in Göteborg, in Malmö, in Helsingborg, in Trelleborg, in Karlshamn, in Karlskrona und im Raum Stockholm.

Marktführer der Personen- und Fahrzeugbeförderung mit Fähren ist die Stena Line.

Medienlandschaft

Radio und Fernsehen

Die öffentlich-rechtliche Fernsehgesellschaft Sveriges Television AB (SVT) sowie Sveriges Radio haben ihren Sitz in Stockholm. Dort befindet sich auch seit Anfang der 90er Jahre das private TV4, während das Ende der 1980er-Jahre gegründete private TV3 in London ihren Sitz fand, um das damalige Monopol von SVT zu umgehen.

Nachdem in den 80er Jahren Kabelfernsehen eingeführt wurde und somit auch ausländische Privatsender in Schweden zu sehen waren, wurden ab 1990 auch schwedische Anbieter für privates Radio und Fernsehen zugelassen.

Printmedien

Überregionale Tageszeitungen sind die in Stockholm erscheinenden Dagens Nyheter, Svenska Dagbladet und Dagens Industri. Zu weiteren Printmedien siehe auch die Liste von Zeitungen.

Kultur

Datei:Redswedenred.sommar.jpg
Schwedische Stuga, in der traditionellen Farbe Falunrot.

Architektur

Hauptartikel: Schwedische Architektur

Humor

Hauptartikel: Schwedischer Humor

Literatur

Hauptartikel: Schwedische Literatur

Musik

Seit ABBA gilt schwedische Popmusik als Exportschlager.<ref>THANK YOU FOR THE MUSIC. Schwedens Musikbranche als Exportschlager. In: skandinavien.de, abgerufen am 12. August 2014.</ref> Doch selbst Chormusik aus Schweden – die von traditioneller Folklore über die beliebten Trinklieder bis zu klassischer Chorliteratur eine große Bandbreite bietet<ref>Repertoire des Chores „De tokiga trollen". abgerufen am 12. August 2014.</ref> – hat in Deutschland eine Anhängerschaft, die zur Gründung einiger speziell darauf ausgerichteter Chöre geführt hat: Unter anderem „De tokiga trollen" aus Leverkusen, „Schwedischer Chor München"<ref>Schwedische Musikvereine und Chöre in Deutschland abgerufen am 12. August 2014.</ref>„Swensk Ton" in Frankfurt oder „Der Schwedische Chor in Stuttgart".

Volksmusik

Zu den ältesten Volksmelodien dürften die Weisen der schwedischen Kuhhirtinnen gehören (vallåt). Die Melodien sind Signalrufe für andere Kuhhüterinnen, die verschiedene Bedeutungen haben können (verlorenes Tier, wiedergefundenes Tier usw.) oder direkte Anweisungen an die Herde (Rast, Schlaflieder, Weidelieder usw.). Ob die Melodiefolgen durch Musikinstrumente (Kuhhörner, Luren) geprägt sind oder von Anfang an gesungen wurden, kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden.

Viele Hirtenweisen sind in die Tanzmusik übergegangen oder dienten als Quelle für die nationalromantische klassische Musik (Alfvén, Atterberg). In der Tanzmusik, die sich wohl vor allem im Barock entwickelte, dominieren die Geige (Spielmannsmusik), die sich seit Ende des 17. Jahrhunderts in Schweden verbreitete, und die Tanzformen der Polka (ursprünglich aus Böhmen), des Menuetts und der Polska. Dabei ist man sich nicht einig, inwieweit die Tanzform der Polska teilweise bereits als Bauerntanz vor polnischen Einflüssen im 16. und 17. Jahrhundert existierte. Vor dem allgemeinen Gebrauch der Geige waren die Schlüsselfidel (schwedisch nyckelharpa, seit dem Spätmittelalter gebräuchlich) und die Sackpfeife übliche Volksinstrumente. Die nyckelharpa konnte sich als Instrument bis in die Gegenwart halten. Nach technischen Weiterentwicklungen (chromatische Nyckelharpa) erlebt sie heute einen neuen Aufschwung auch außerhalb der Volksmusik, beispielsweise in der Musik der Mittelalterszene.

Die schwedische Volksmusik geriet durch die pietistischen und frömmlerischen Bewegungen auf dem Lande im Laufe des 19. Jahrhunderts in starke Bedrängnis. Instrumente der Volksmusik galten als Troll- und Teufelszeug. Entscheidend zum Überleben der Volksmusik beigetragen hat der Maler Anders Zorn, der unterhalb des Gesundaberges am Siljanssee nahe seinem Heimatort Mora in Dalarna seit 1906 Volksmusikwettbewerbe durchführte. Auf diese Weise gelang es ihm, die alten Melodien und Instrumente wieder populär zu machen. Eine ähnliche Gefährdung erlebte die samische Volksmusik, der Joik und die Samentrommel, die während der Zeit der Missionierung im 17. und 18. Jahrhundert als Teufelsmusik verpönt waren. Die Trommeln wurden systematisch eingesammelt. Der Joik ist ein Lied, das im Text und lautmalerisch in der Melodie die Natur, Tiere, Menschen, freudvolle oder traurige Ereignisse beschreibt. Die Trommeln wurden im Rahmen von schamanistischen Bräuchen verwendet (Wahrsagen, Opfer, Voraussagen usw.).

Bekannte zeitgenössische Volksmusiker und Sänger sind z. B. Ulrika Bodén, Emma Härdelin, Lena Willemark, Anders Norudde und Benny Andersson.

Kunstmusik

Johan Helmich Roman (1694–1758) gilt als eigentlicher Vater der schwedischen Kunstmusik. Roman orientierte sich an Georg Friedrich Händel, schrieb Tafelmusik (Drottningholmsmusiken), aber auch die erste schwedischsprachige Messe (Then svenska messan). Unter Gustav III. erlebte die Oper eine erste Blütezeit (damals entstanden auch Werke mit betont nationalen Inhalten wie etwa Johann Gottlieb Naumanns „Gustav Vasa“).

Franz Berwald (1796–1868) und Adolf Fredrik Lindblad (1801–1878) gehören zu den ersten bedeutenden Sinfonikern, die an die deutsche Klassik und Romantik anknüpfen. Für beide ist Beethoven das große Vorbild. Berwald erlangte mit seinen Sinfonien auch internationale Anerkennung und schrieb erste Tondichtungen (Älvalek). Lindblad erlangte vor allem wegen seiner Chorwerke und Lieder große Beliebtheit. Ludvig Norman (1831–1855) dominierte als Sinfoniker die Mitte des 19. Jahrhunderts. Seine Symphonien schließen an die romantische Musik Niels Wilhelm Gades an und stehen der deutschen Romantik Schumanns und Mendelssohns nahe. Ivar Hallström folgte mit seinen Opern (Den Bergtagna) und Balletten französischen Vorbildern. Dagegen schloss sich Andreas Hallén der neudeutschen Schule an mit seinen Tondichtungen „Die Toteninsel“ oder seiner Oper „Harald Viking“, in der Anklänge an Wagners Werk unverkennbar sind.

Die Volksmusik und ihr reicher Melodienschatz wurde von August Söderman „wiederentdeckt“. Mit seinen Tanzsuiten, seiner Schauspielmusik und Chorwerken versucht er eine nationale schwedische Musiksprache zu finden. Seine Versuche wurden zur Inspirationsquelle der Spätromantiker. Die Musik der Jahrhundertwende wurde von mehreren großen Persönlichkeiten geprägt, denen es gelang, eine nationale schwedische aber auch sehr persönliche Musiksprache zu schaffen: Wilhelm Stenhammar, Hugo Alfvén und Wilhelm Peterson-Berger. Wilhelm Stenhammar ist von den dreien der „klassischste“ und der überlegene Beherrscher der musikalischen Großformen (Sinfonien, Klavierkonzerte, Kantaten). Brahms und Wagner sind für seine Musiksprache Vorbilder. Hugo Alfvén schuf mit seinen Rhapsodien (Midsommarvaka, Uppsala rapsodi, Dalarapsodi), die schwedische Volksmusik als Motive verwenden, eine nationale schwedische Musiksprache. Wilhelm Peterson-Berger schuf bedeutende Sinfonien, Opern (Arnljot) und Klavierwerke (Frösöblomster, I Somras), in denen er großartige Naturstimmungen in Klang und Melodie umsetzt. Auch er steht Wagner nahe, aber auch Edvard Grieg und klingt zuweilen überraschend modern und erinnert in seinen Klängen an den Impressionismus Debussys, den er eigentlich ablehnte.

Die Spätromantik ist intensiv und dauert bis um 1950 an. Dominante Musikerpersönlichkeit dieser Zeit ist Kurt Atterberg mit seinen Sinfonien, deren Musiksprache sich an Richard Strauss orientiert. Auch Atterberg gelingen ungewöhnliche Klangfarben zur Schilderung von Naturstimmungen, die zum Teil sein Vorbild Strauss an Raffinesse noch übertreffen. In den 1930er-Jahren beginnt eine Gruppe von Komponisten, die sogenannten „30-talisterna“, an neuere Musikströmungen anzuknüpfen mit neoklassizistischen Werken (Lars-Erik Larsson, Gunnar de Frumerie, Dag Wirén). Hilding Rosenberg wird mit seinen gewaltigen Sinfonien, die sich inhaltlich mit komplexen geistigen Zusammenhängen auseinandersetzen (Johannesapokalypse), zum großen Neuerer der Sinfonik. Karl-Birger Blomdahl setzt mit seiner Weltraumoper „Aniara“ (1959) neue Maßstäbe für die Entwicklung der modernen Musik in Schweden, in dem er auch elektronische Klänge (Tonband) einführt, obwohl die Musik sich zu einem großen Teil noch sehr konservativ an der neoklassizistischen Tonsprache der 1940er-Jahre orientiert. Heute ist Schweden international für seine Popmusik bekannt. Bands wie ABBA, Roxette, Ace of Base und Army of Lovers sind weltbekannt.

Film

Hauptartikel: Schwedischer Film

Um 1910 begann man mit der regelmäßigen Produktion von Spielfilmen. Der schwedische Film erreichte bald eine Qualität, die ihn international bekannt machte. Die Regisseure Victor Sjöström und Mauritz Stiller sowie die Schauspielerin Greta Garbo erlangten Weltruhm. Aber mit der Einführung des Tonfilmes und der damit verbundenen Begrenzung auf den kleinen, schwedischsprachigen Markt sank der Film auf ein provinzielles Niveau ohne künstlerischen Anspruch ab. Mit Ingrid Bergman hatte Schweden allerdings bereits den zweiten großen Hollywoodstar. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der schwedische Film selbst einen neuerlichen künstlerischen Aufschwung, zuerst im Dokumentarfilm, beispielsweise Arne Sucksdorffs 1948 mit dem Oscar ausgezeichneten Film „Menschen in der Stadt“, und danach als Autorenfilm mit Ingmar Bergman, Jan Troell und Bo Widerberg als herausragende Persönlichkeiten. Bergman erreichte mit Filmen wie Wilde Erdbeeren, Szenen einer Ehe, Das siebente Siegel, Herbstsonate und Fanny und Alexander einen weltweit legendären Status. Auch schwedische Kinder- und Jugendfilme, zumeist von Olle Hellbom nach einer Vorlage von Astrid Lindgren verfilmt, erlangten internationale Aufmerksamkeit. Die Schaffung des Schwedischen Filminstitutes in den 1960er-Jahren trug zu einer Qualitätssicherung bei, die bis heute andauert.

Weltkulturerbe

Hauptartikel: Welterbe in Schweden

Sport

Idrott (Leibesübungen) haben in Schweden eine lange Tradition. Schon in den Höhlenzeichnungen wurden Skiläufer und Schwimmer abgebildet.<ref> Svahn, Åke & Wischmann, Berno: Leibesübungen und Sport der Germanen. Schors, Hochheim am Main; 1980. ISBN 3885000938</ref> Olaus Magnus beschreibt Leibesübungen als Teil der nationalen Identität im 15. Jahrhundert.<ref>Magnus, Olaus: Historia de gentibus septentrionalibus. Zürich: Büchergilde Gutenberg 2008 (reprint). ISBN 978-3-7632-5796-6; vgl. Arnd Krüger:Schwimmen. Der Wandel in der Einstellung zu einer Form der Leibesübungen, in: A. KRÜGER & J. MCCLELLAND (Hrsg.): Die Anfänge des modernen Sports in der Renaissance. London: Arena 1984, 19-42.</ref> Bei den Olympischen Spielen 1912 (in Stockholm) war Schweden zusammen mit den USA das mit Abstand erfolgreichste Land. Um vor allem gegenüber den Nachbarn Dänemerk, Norwegen und Finnland zu glänzen sowie die Überlegenheit der Schwedischen Gymnastik gegenüber dem Sport zu demonstrieren, gab es erhebliche Investitionen in die Förderung des Spitzensports.<ref>Leif Yttergren, Hans Bolling (Hrsg.). The 1912 Stockholm Olympics: Essays on the Competitions, the People, the City. Jefferson: McFarland & Company, Incorporated Publishers, 2012. ISBN 978-0-7864-7131-7.</ref> Durch das Einmischen des amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt in die Olympischen Spiele 1908 waren zudem die Spiele so politisiert, dass es wichtig wurde zu gewinnen. Schweden umging die Amateurbedingungen der Zeit, indem es die Männermannschaft (sofern die Männer interessiert waren) zu sechs Monaten Wehrdienst einzog und insofern den Staatsamateur erfand.<ref>Arnd Krüger: 'Buying victories is positively degrading.' The European origins of Government Pursuit of National Prestige through Sports. International Journal of the History of Sport 12(1995), 2, 201–218</ref>

In Schweden erfreuen sich heute Mannschaftssportarten wie Eishockey, Handball, Innebandy, Bandy oder Fußball großer Beliebtheit, da sich hiermit die nationale Identität besser darstellen lässt als durch Individualsportarten - zumal das Herausstellen des Individuums nicht dem schwedischen Nationalcharakter entspricht. Daneben sind insbesondere Wintersportarten (speziell Langlauf) populär.

Das Eishockeyteam Schwedens gehört zu den besten der Welt. Unter anderem spielen Spieler wie Peter Forsberg, Markus Naslund, Mats Sundin, Henrik Zetterberg, Nicklas Lidström, Daniel Alfredsson für das „Tre Kronor“-Team. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin holten sie die Goldmedaille im Finale gegen den Erzrivalen Finnland. Das bedeutete zugleich den achten Weltmeistertitel für das schwedische Team. Die Damenauswahl konnte bei diesen Olympischen Spielen mit einem Sieg gegen die USA zum ersten Mal ein rein nordamerikanisches Finale verhindern. Im Endspiel scheiterte das Team aber an Kanada.

Die erfolgreichsten schwedischen alpinen Skiläufer sind Ingemar Stenmark, Pernilla Wiberg und Anja Pärson. Die bekanntesten Schweden im nordischen Skisport sind die Langläufer Gunde Svan, Thomas Wassberg und Torgny Mogren sowie der Skispringer Jan Boklöv, der als Erfinder des sogenannten V-Stils gilt. Magdalena Forsberg ist die erfolgreichste Biathletin in der Geschichte des Weltcups.

Schweden dominierte vor dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit Österreich die Herrenkonkurrenz im Eiskunstlauf. Ulrich Salchow ist mit zehn Weltmeisterschaftstiteln bis heute unangefochten der erfolgreichste Eiskunstläufer bei Weltmeisterschaften. Gillis Grafström ist mit drei Olympiasiegen und einer Silbermedaille der erfolgreichste Eiskunstläufer bei Olympischen Spielen.

Im Fußball stand Schweden 1958 bei der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land im Finale gegen Brasilien. 1950 und 1994 erreichte die Mannschaft Platz 3. Zuletzt spielten für das Nationalteam viele internationale Stars wie Henrik Larsson und Fredrik Ljungberg, derzeit noch Zlatan Ibrahimović und Olof Mellberg. An der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland nahmen sie ebenfalls teil, schieden aber im Achtelfinale nach einer Niederlage gegen Deutschland aus. Für die Weltmeisterschaft 2010 konnte sich Schweden aber nicht qualifizieren. Die Frauen-Nationalmannschaft gehört zu den besten der Welt und die schwedische Damallsvenskan gilt neben der deutschen Bundesliga als stärkste Liga Europas.

1954, 1958, 1990 und 1999 war die schwedische Männer-Handballnationalmannschaft Weltmeister. Europameister wurden das Land 1994, 2000 und 2002. 1992, 1996 und 2000 belegte das schwedische Handballteam jeweils den zweiten Platz bei den Olympischen Spielen. Aktuelle schwedische Nationalspieler sind unter anderem Stefan Lövgren, Marcus Ahlm, Pelle Linders, Kim Andersson, Mattias Andersson und Henrik Lundström. Der Schwede Magnus Wislander wurde zum Welt-Jahrhundert-Spieler gekürt.

Im Tennis hat Schweden einige der weltbesten Spieler hervorgebracht. Dazu gehören der fünfmalige Wimbledonsieger Björn Borg (elf Grand Slam Titel), sowie Mats Wilander (sieben Grand Slam Titel) und Stefan Edberg (sechs Grand Slam Titel).

Auch im Tischtennis kamen einige Weltklassespieler aus Schweden, so u. a. Jan-Ove Waldner (zweifacher Weltmeister) und Mikael Appelgren. Die Nationalmannschaft gehörte seit den 1980er Jahren zu den besten der Welt, konnte u. a. 1989, 1991 und 1993 dreimal in Folge die Weltmeisterschaft gewinnen und ist mit 14 Titeln Rekordeuropameister. Die letzten großen internationalen Erfolge (Weltmeister 2000, Europameister 2002) liegen jedoch inzwischen schon längere Zeit zurück.

In der Mannschaftssportart Unihockey (innebandy) gewann das schwedische Herrenteam sechs der bisher sieben ausgetragenen Weltmeisterschaften; die schwedischen Damen gewannen zweimal den Weltmeistertitel. Neben Finnland und der Schweiz gehört Schweden zu den Gründungsvätern des Unihockey-Weltverbandes IFF.

Auch im Motorsport gab es einige erfolgreiche Schweden wie z. B. die beiden Rallye-Weltmeister Björn Waldegard und Stig Blomqvist sowie in der Formel 1 den zweimaligen Vizeweltmeister Ronnie Peterson. Im Speedway gewannen Tony Rickardsson, Ove Fundin, Per Jonsson, Anders Michanek und Björn Knutsson insgesamt 14 Goldmedaillen für Schweden in der Speedway-Einzelweltmeisterschaft. Tony Rickardsson ist mit sechs WM-Titeln der erfolgreichste Speedwayfahrer aller Zeiten. Erik Stenlund und Per-Olof Serenius wurden jeweils Eisspeedway-Weltmeister. Anders Michanek gewann 1977 zudem noch die Langbahn-Weltmeisterschaft.

Schwedische Küche

Hauptartikel: Schwedische Küche

Typisch schwedische Feste und Bräuche

Datei:Midsommardans av Anders Zorn 1897.jpg
Schwedischer midsommar (Gemälde von Anders Zorn 1897)

Am 6. Januar wird Trettondedag jul (dreizehnter Weihnachtstag, auch Trettondag jul) begangen. Dieser Tag entspricht dem deutschen Dreikönigstag und ist im hauptsächlich protestantischen Schweden ein staatlicher Feiertag.

Am Tjugondedag jul (zwanzigster Weihnachtstag, auch Tjugondag jul) oder Tjugondag Knut (13. Januar) ist die Weihnachtszeit vorbei. Es finden gelegentlich Abschlussfeste mit Weihnachtsbaumplünderung statt. Die Kerzen und der Schmuck werden entfernt und der Baum hinausbefördert.

Påsk (Ostern) wird im ganzen Land gefeiert – bis in die 1970er Jahre hinein war der Karfreitag ein stiller Tag mit geschlossenen Geschäften und Trauermusik im Radio, heute ist das außer in strikt religiösen Kreisen Vergangenheit. Am Karsamstag laufen die Kinder als Osterhexen (påskhäxor) verkleidet herum, um Süßigkeiten oder Geld einzusammeln. Karfreitag und Ostermontag sind gesetzliche Feiertage.

Der Valborgsmässoafton wird am 30. April gefeiert und entspricht der deutschen Walpurgisnacht. Das Volk versammelt sich um große Lagerfeuer. Es werden Reden über den Frühling gehalten und Frühlingslieder gesungen.

Vor allem in den beiden alten Universitätsstädten Lund und Uppsala ist Valborg oder Siste april am Abend vor dem 1. Mai ein wichtiges Studentenfest. In Uppsala beginnt das Fest nach einem Sektfrühstück bereits um 10 Uhr, wenn selbstgebaute fantasievolle Boote beim Wettrennen durch den Fyrisån gesteuert werden. Im Anschluss an das feierliche Mützenaufsetzen um 15 Uhr zieht man im champagne-galopp den Carolinahügel hinunter bis in die überfüllten Studentenkneipen, wo ausgelassene Trinkgelage beginnen. Die Studenten feiern den beginnenden Frühling oft bis in die frühen Morgenstunden in den Parks und Straßen der Stadt mit Spielen, Picknick und übermäßigem Alkoholgenuss.

Der 6. Juni, Svenska flaggans dag, ist der offizielle Nationalfeiertag Schwedens. Ursprünglich als „Flaggentag“ 1916 ins Leben gerufen, ist der 6. Juni seit 1983 „Nationaltag“ und erst seit 2005 auch gesetzlicher Feiertag. Dieser Nationaltag wird jedoch nicht richtig gefeiert und unter der Bevölkerung als weithin unbedeutend empfunden.

Das Midsommarfest wird an der ersten Nacht zum Samstag nach dem 21. Juni gefeiert. Die Heftigkeit des Feierns dieses Wochenendes ist nur mit Weihnachten vergleichbar. Wenn am Johannisabend Ende Juni das Sonnenlicht im Norden 24 Stunden lang zu sehen ist und im Süden nur wenige Stunden lang in blauen Dämmerschein übergeht, ist Schweden am schönsten. Der Feiertag ist eine uralte Tradition und wurzelt in den vorgeschichtlichen Sommersonnenwendfeiern. Um den mit Birkenreisig und Blumen geschmückten Maibaum, das vielleicht bekannteste schwedische Nationalsymbol, wird überall in Schweden getanzt und gesungen. Im ganzen Land herrscht ausgelassene Feststimmung.

Im August kamen früher die ersten frischen Krebse auf den Markt. Das dazugehörige Fest wird Kräftskiva genannt und kann zu beliebigem Zeitpunkt stattfinden. Man isst, so viel man schafft, von den in einem kräftigen Dillsud gekochten Krebsen und trinkt dazu Schnäpse. Als Schmuck dienen Girlanden und lustige Hüte.

In Nordschweden gibt es zum Ende des Sommers noch das Surströmmingsskiva. Der Verzehr der in einer Dose vorgegorenen Heringe mit Kartoffeln oder tunnbröd (Dünnbrot – eine Vorstufe des Knäckebrots aus Norrland) erfordert aber unempfindliche Geruchsnerven.

Das Luciafest beginnt am Morgen des 13. Dezembers und ist in Schweden der Tag der Lichterkönigin. Die älteste Tochter erscheint als Luciabraut in einem weißen Kleid und einem Kranz aus Preiselbeerzweigen und brennenden Kerzen auf dem Kopf. Die „Lussebrud“ weckt die Familie und serviert das Frühstück am Bett. Im ganzen Land werden Schulen und Arbeitsstätten in den frühen Morgenstunden von magisch schimmernden Luciazügen besucht. Junge Mädchen in fußlangen weißen Gewändern mit Kerzen auf dem Kopf und in den Händen werden von weißgekleideten jungen Männern begleitet, den „Sternjungen“, die bei dieser Gelegenheit einen langen, spitzen, mit einem Stern gekrönten Hut tragen. Zusammen singen sie die traditionellen Gesänge, die zur Vorweihnachtszeit und zu Weihnachten gehören. Von diesem Tag an und über die gesamte Weihnachtszeit hinweg isst man ein besonderes, mit Safran gewürztes und gefärbtes, Hefegebäck (Lussekatter).

Sehenswürdigkeiten

Sonstiges

In der Nähe von Kiruna in Esrange wird ein Raketenstartplatz für den Start von Höhenforschungsraketen betrieben.

Siehe auch

Portal Portal: Schweden – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Schweden
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Panoramafoto vom Fluss Österdalälven bei Idre nahe der Grenze zu Norwegen

Literatur

  •  Anemone Schlich: Das Bild der Europäischen Union in der schwedischen Öffentlichkeit. Der Andere Verlag, Osnabrück 2004, ISBN 3-89959-243-3.
  •  Jörg-Peter Findeisen: Schweden. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. 2. Auflage. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2005, ISBN 3-7917-1561-5.
  • Ralph Tuchtenhagen: Kleine Geschichte Schwedens. Verlag C. H. Beck, München 2008, ISBN 3-406-53618-2.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Schweden – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons Commons: Schweden – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Schweden – geographische und historische Karten
Wikisource Wikisource: Schweden – Quellen und Volltexte
Wikivoyage Wikivoyage: Schweden – Reiseführer

Einzelnachweise und Anmerkungen

<references />

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