Wolfgang Ernst (Medienwissenschaftler)


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Wolfgang Ernst (* 1959) ist ein deutscher Kultur- und Medienwissenschaftler. Er ist Professor für Medientheorien am Lehrstuhl für Medienwissenschaft der Humboldt-Universität.

Leben

Ernst studierte Geschichte, Archäologie und Latein an den Universitäten Köln, London und Bochum. Er promovierte zur Geschichtsästhetik von Antikensammlungen und war als Referent bei der Studienstiftung des deutschen Volkes tätig. Als Gastdozent lehrte Wolfgang Ernst in Leipzig und in Kassel. Er verbrachte ein Forschungsjahr am Deutschen Historischen Institut in Rom und arbeitete in der Forschungsgruppe Kultursemiotik am Forschungsschwerpunkt Literaturwissenschaft in Berlin mit. Von 1995 bis 1999 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter für Theorie und Archäologie der Medien im Kunstkontext an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Zwischen 1997 und 2003 vertrat er mehrere Professuren an der Bauhaus-Universität Weimar, der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Paderborn und der Humboldt-Universität zu Berlin. Wolfgang Ernst arbeitete mit dem bootlab Berlin zusammen und nahm an dem Projekt Medientheater von Till Nikolaus von Heiseler teil, in dem es um experimentelle Theorieformate geht.

2001 habilitierte er sich an der Humboldt-Universität zu Berlin über deutsche Gedächtnisorganisationen im 19. und 20. Jahrhundert und ist dort seit April 2003 Professor für deutsche Medientheorie am Lehrstuhl für Medienwissenschaft.

Datei:Wolfgang Ernst - Wikipedia und Langzeitarchivierung - 2012.ogg
Wolfgang Ernst über die Wikipedia und die Haltbarkeit von Web-Inhalten (2012)

Wolfgang Ernst beschäftigt sich mit „Medienarchäologie“ und „Medienzeit“. Dazu gehören Überlegungen über die Echtzeit bei Datenübertragungen sowie Maschinenprozesse beim Speichern in Archiven. In seinem Institut unterhält Ernst einen sogenannten „medienarchäologischen Fundus“, eine Sammlung mit historisch einflussreichen Computern und Magnetofonen.

Schriften

  • Das Rumoren der Archive. Ordnung aus Unordnung , Berlin: Merve Verlag 2002
  • Im Namen von Geschichte. Sammeln – Speichern – (Er-)Zählen, München 2003 (= Habilitationsschrift HU Berlin)
  • Das Gesetz des Gedächtnisses. Medien und Archive am Ende (des 20. Jahrhunderts), Berlin 2007
  • Doppelband Gleichursprünglichkeit. Zeitwesen und Zeitgegebenheit technischer Medien (ISBN 3865991440) und Chronopoetik. Zeitweisen und Zeitgaben technischer Medien (ISBN 3865991432), Kadmos Berlin, Januar 2013
  • Signale aus der Vergangenheit. Eine kleine Geschichtskritik, Wilhelm Fink, Berlin 2013

Weblinks