Freizeit


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25px Dieser Artikel beschäftigt sich mit Freizeit im Sinne von arbeitsfreier Zeit. Die Freizeit als zeitlich begrenzte Maßnahme kirchlicher und anderer Träger behandelt der Artikel Freizeiten. Für eine Fernsehsendung gleichen Namens des Bayrischen Rundfunks siehe freizeit (Fernsehsendung).
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Freizeit im Garten

Als Freizeit im Sinne von arbeitsfreier Zeit gelten Zeitphasen, über die der Einzelne frei verfügen kann und in denen er frei von bindenden Verpflichtungen ist. Diese Zeit steht für die Erholung von den Anstrengungen beruflicher und sonstiger Obliegenheiten zur Verfügung. Sie wird aber nicht nur dafür, sondern auch für vielfältige andere Aktivitäten genutzt.<ref>AMMER, U.: Freizeit, Tourismus und Umwelt. Economica Verlag. Bonn 1998. S. 1.</ref> Das Wort geht auf die spätmittelalterlichen Rechtsbegriffe „Freye-zeyt“ und „frey zeit“ zurück und benannte damals die Zeit des „Marktfriedens“.

Wortgenese

Das deutsche Wort „Freizeit“ geht auf den spätmittelalterlichen Rechtsbegriff „frey zeyt“ zurück, der im 14. Jahrhundert die „Marktfriedenszeit“ beschrieb. In jenem Zeitabschnitt wurde Marktreisenden und -besuchern Sicherheit vor Gewalt und Störungen aller Art, einschließlich offizieller Maßnahmen wie Verhaftungen und Vorladungen, gewährleistet. Zuwiderhandlungen wurden doppelt geahndet. „Frey zeyt“ war damals somit temporäre Friedenszeit. Obwohl sie mit dem heutigen Freizeitbegriff eher wenig zu tun hat, ist sie – als echtes Gesetz – mit einem modernen Tarifvertrag im Arbeitsrecht vergleichbar.

Den modernen Begriff von Freizeit als arbeitsfreier Zeit hat der Pädagoge Friedrich Fröbel 1823 geprägt. Er bezeichnete damit die Zeit, die den Zöglingen seiner Erziehungsanstalt in Keilhau „zur Anwendung nach ihren persönlichen und individuellen Bedürfnissen freigegeben“ war. 1865 tauchte der Begriff erstmals in einem deutschen Wörterbuch (nämlich dem von Daniel Sanders) auf.<ref>Horst W. Opaschowski: Freizeit. In: Bernhard Schäfers (Hg.): Grundbegriffe der Soziologie, S. 92–94.</ref> Der Duden nahm die Wörter Freizeit und Freizeiten 1929 zum ersten Mal in sein orthografisches Verzeichnis auf und definiert sie folgendermaßen: „(1) Zeit, in der jemand nicht zu arbeiten braucht, keine besonderen Verpflichtungen hat; für Hobbys oder Erholung frei verfügbare Zeit; (2) )

  • Horst Opaschowski: Einführung in die Freizeitwissenschaft (2., völlig neu bearb. Auflage). Opladen: Leske+Budrich 1994.
  • Horst Opaschowski: Pädagogik der freien Lebenszeit(3., völlig neu bearbeitete Auflage). Opladen: Leske+Budrich 1996.
  • Horst Opaschowski: Feierabend? – Von der Zukunft ohne Arbeit zur Arbeit mit Zukunft!. Opladen: Leske+Budrich 1998.
  • Horst W. Opaschowski, Michael Pries, Ulrich Reinhardt (Hrsg.): Freizeitwirtschaft – Die Leitökonomie der Zukunft, Münster 2006, ISBN 3-8258-9297-2
  • Stefan Poser: Freizeit und Technik, in: Europäische Geschichte Online, hrsg. vom Institut für Europäische Geschichte (Mainz), 2011, Zugriff am: 25. August 2011.
  • Weblinks

    Wiktionary Wiktionary: Freizeit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen